Am Montag, den 24.November 2025 findet um 17:00 Uhr der Eröffnung der Ausstellung „Nie wieder? Jetzt handeln!“ des Gröpelinger Bündnisses „Solidarisch gegen Rechts“ im QBZ Morgenland statt.
Der SA-Mann Emil Steenhus kam in der Nacht mit dem Fahrrad in Gröpelingen angeradelt. Eine Gruppe weiterer SA-Leute wartete bereits auf ihn. Dann stürmten die Männer in der Nacht vom 9. auf den 10. November das jüdische Altenwohnheim an der Gröpelinger Heerstraße Ecke Morgenlandstraße.
Steenhus ließ sämtliche Scheiben zerschlagen, die Einrichtung verwüsten. Ein Bewohner wurde kopfüber die Treppe hinuntergestoßen. Viele Bewohnerinnen wurden teilweise blutig geschlagen, beleidigt, gedemütigt, beraubt, auf die Straße getrieben und weggebracht. Am nächsten Tag prahlte er auf der Arbeit: „Die Juden haben einen gehörigen Denkzettel bekommen. Letzte Nacht haben wir ganze Arbeit geleistet.“
Warum hat sich niemand dem Terror der SA entgegengestellt und die Alten des Wohnheims beschützt? Warum hat sich während Pogrome, die 1938 überall im Deutschen Reich von Goebbels und SA organisiert wurden, niemand dem Regime in den Weg gestellt?
Unzählige (wichtige) Forschungsarbeiten tragen seit Jahrzehnten detailliertes Wissen über die Verbrechen des NS-Staates und der Deutschen zusammen. Aber darüber, warum sich das NS-Regime ab 1933 fast ungestört etablieren, seinen inneren Bürgerkrieg gegen Juden, Roma, Sinti, politische Gegner, Schwule und Lesben entfalten und einen Eroberungskrieg vorbereiten und führen konnte, wissen wir wenig. Wie konnte das geschehen?
Die Ausstellung „Nie wieder? Jetzt handeln“ des Gröpelinger Bündnisses „Solidarisch gegen Rechts“ versucht am Beispiel der Novemberpogrome dieser Frage nachzugehen. Die Ausstellung informiert über die Vorgänge am 9. November 1938 in Bremen und fragt danach, warum niemand den antisemitischen Terror der Novemberpogrome verhindert hat und warum die in SPD und KPD organisierte Arbeiterschaft bereits 1933 der Machtübernahme Hitlers so wenig entgegensetzen konnten.
In einem aktuellen Ausblick geht die Ausstellung auch der Frage nach, ob eine solche Entwicklung zu einem faschistischen Staat heute erneut möglich ist.
Die Ausstellung versucht am Beispiel der Novemberpogrome dieser Frage nachzugehen. Die Ausstellung informiert über die Vorgänge am 9. November 1938 in Bremen und fragt danach, warum niemand den antisemitischen Terror der Novemberpogrome verhindert hat und warum die in SPD und KPD organisierte Arbeiterschaft bereits 1933 der Machtübernahme Hitlers so wenig entgegensetzen konnten.
In einem aktuellen Ausblick geht die Ausstellung auch der Frage nach, ob eine solche Entwicklung zu einem faschistischen Staat heute erneut möglich ist.
Programm
17:00 Uhr: Szenen, Akten, Fragen / Einführung von Lutz Liffers
17:20 Uhr: Austausch, Diskussion, Vernetzung / bei Knabbergebäck und Wasser/Wein
Ausstellungsdauer: 24.11. bis 18.12.2025, Montag bis Donnerstag, 10:00-16:00 Uhr im QBZ Morgenland, Morgenlandstraße 43, 28237 Bremen.
Eine Veranstaltung vom Bündnis Gröpelingen solidarisch gegen Rechts im Rahmen der Gröpelinger Tage gegen Antisemitismus, Ausgrenzung und Rassismus.
