In der alternden Gesellschaft sind Quartiere wie Gröpelingen von zentraler gesellschaftlicher Bedeutung: Der Stadtteil ist im Bremer Vergleich der jüngste, hier wachsen überdurchschnittlich viele Kinder und Jugendliche auf – die Zukunft der Stadt.

Doch wie steht es um das Aufwachsen, die Förderung und die Bildungschancen der jungen Menschen? Im Rahmen des Fachtags „Aus dem Fokus? Kinder und ihre Bildungschancen im jüngsten Stadtteil Bremens“ wurde die Perspektive der Kinder in Gröpelingen in den Fokus gerückt. Rund 70 Pädagog:innen aus der Bildungslandschaft Gröpelingen kamen dafür zum jährlichen Ratschlag im QBZ Morgenland zusammen.

Besonders an diesem Format ist, dass Kolleginnen und Kollegen aus Grund- und Oberschulen, Kitas, außerschulischen Bildung und der Erwachsenenbildung sich gemeinsam fortbilden und austauschen, zu Themen, die für den Stadtteil besonders relevant sind.

In das diesjährige Thema hinein führten zehn Grundschulkinder, die Szenen aus einem Theaterprojekt aus die Bühne brachten. Es ging um persönliche Lieblingsorte, Erlebnisse, Berufswünsche und politische Ideale. Im Mittelpunkt stand die Frage: Wie ist es als 10jähriges Kind in Gröpelingen?

Daran knüpfte der Fachvortrag von Vertr.-Prof. Dr. Matthias Forell „Fokus schärfen: Bildungsgerechtigkeit und Schulentwicklung im Sozialraum neu denken“ an. Er zeigte auf, dass in Deutschland weiterhin ein großer Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg besteht und beschrieb ausführlich, was gute Schulen ausmachen. Als konkrete Ansätze für die Schulentwicklung stellte er die Sozialraumerkundung mit Kindern, die datenbasierte Sozialraumanalyse und eine intensivierte Elternzusammenarbeit nach Vorbild der „Familien-Grundschulzentren“ in NRW vor.

Im zweiten Teil wurden in einer einstündigen Arbeitsphase vier pädagogische Kernthemen vertieft: Handlungsorientierung, Beziehungsarbeit, Antidiskriminierung und Orientierung im Sozialraum. Dafür konnten als Referent:innen Expert:innen vom Landesinstitut für Schule, der Oberschule Ohlenhof, der Landesvereinigung für Gesundheit und Akademie für Sozialmedizin Niedersachsen Bremen und der RAA Berlin gewonnen werden.

Der Sozialraum, Schule und Kita sind die Orte, an denen Kinder leben und lernen. Auch dieser Ratschlag lieferte wieder Impulse und Räume, um die eigenen Arbeitsansätze und Kooperationen vor Ort weiterzuentwickeln. Nichtsdestotrotz brauchen die Schlüsselfelder Bildung und Kinder auch die notwendige politische und gesellschaftliche Aufmerksamkeit, um in Zukunft alle jungen Menschen optimal zu fördern.