„Das war ein guter fachlicher Austausch, der in die politische Praxis überführt werden muss“, resümierte Miriam Strunge, MdBB für Die Linke, nach einem intensiven zweistündigen Gespräch mit Kita-Leitungen aus Gröpelingen. Die Sprecherin der Deputation für Kinder und Bildung war in den Stadtteil gekommen, um sich ganz praxisnah und konkret über die aktuelle Situation in der frühen Bildung zu informieren.

Schnell ging es in die Tiefe: von dem gestiegenen Bedarf an Frühförderung über die Wichtigkeit von Elternzusammenarbeit hin zum Thema Kinderschutz.

Zum Umgang mit dem Fachkräftemangel hatten die Kita-Leiterinnen konkrete Vorschläge: Es bräuchte ein Budget, mit dem Einrichtungen selbstständig die geeigneten Maßnahmen finanzieren können, also entweder ungelernte Kräfte einstellen, höher Qualifizierte ins Team holen oder freie Kulturschaffende. Ungelernte Kolleg:innen müssten sehr genau ausgewählt werden und könnten auf keinen Fall als Zweitkraft eingesetzt werden; eine flankierende Fortbildung in pädagogischen Inhalten sei zwingend notwendig. Weniger Bürokratie, der Verzicht auf zusätzliche Diagnostik-Verfahren und Antragstellungen für Projektgelder würden ebenfalls Entlastung bringen. Kitas in herausfordernden Lagen müssten entlang des Sozialindexes besser ausgestattet werden. Mittelfristig müsse das Ziel sein, die Gruppengröße in Stadtteilen wie Gröpelingen auf 15 Kinder zu reduzieren.

Dass die Plätze in der Praxisintegrierten Ausbildung (PiA) ausgebaut worden sind, wurde ausdrücklich gelobt.

Zusätzlich zu dem Gespräch wird Miriam Strunge einen Kita-Vormittag begleiten.

Am 7. und 8.März 2024 findet in den Räumen der Universität Bremen der 2. Bremer Kita-Gipfel statt, bei dem Beschäftigte, Eltern, Träger, Wissenschaftler:innen, Gewerschafter:innen und viele mehr die Probleme und Perspektiven der frühen Bildung in Bremen beleuchten wollen.